Großer Plan

Völkermord an Ezid_innen

Transkript Interviewausschnitt: Yilmaz Kaba 2

!Bearbeitetes O-Ton Transkript!

Das Gedenken gestaltet sich in der Gemeinde. Hier zum Gedenktag gibt es immer wieder Aktionen, wenn es immer wieder Angriffe auf Shingal gibt, dann gibt es auch immer zwischendurch wieder den Zusammenhang, dass wir auf die Straße gehen und immer daran erinnern, dass es sozusagen die Fortführung des Völkermordes ist. Wir gedenken sozusagen auch an diesen Tagen an den Völkermord und mahnen halt immer wieder, dass sie, die Ezid_innen, alles andere als aus der Gefahr sind, sondern dass die Gefahr immer noch akuter und allgegenwärtiger ist denn je.

Und ja, wir haben hier den Vorteil in Celle, es gibt hier das Projekt FERMAN zum Beispiel, die versuchen dort auch nochmal eine gewisse andere Aufarbeitung des Gedenkens fortzuführen. Es gibt hier immer wieder gute Zusammenarbeiten, Veranstaltungen in diesem Zusammenhang und für das kollektive Gedenken ist, glaube ich, eher nochmal wichtig, wie kann man das am besten verarbeiten. Also ich habe mit einigen Menschen gesprochen, die auch in der Gedenkstätte waren, in Bergen-Belsen, und haben sich gerne gewünscht, dass die Ezid_innen vielleicht auch so eine Gedenkstätte bekommen, wenn man dort die Möglichkeiten sieht, was da aufgebaut wurde, zum Beispiel. Dass das Zentrum, wo halt die Bilder, die die Aufzeichnungen sind, wo zum Beispiel Aufschriften sind, wo zum Beispiel Gegenstände liegen. All solche Thematiken haben die Leute angesprochen und viele Menschen, die auch aus der Region Shingal und Umgebung kommen, haben gedacht, das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit eines kollektiven Gedenkens für uns, aber auch für unsere Mitmenschen.

Bearbeitungshinweis: In Fällen, in denen im mündlichen Interview das generische Maskulinum verwendet wurde, haben wir uns entschieden, in der bearbeiteten Textversion die Schreibweise mit einem Unterstrich zu verwenden. Dies soll verdeutlichen, dass Menschen aller Geschlechter gemeint sind.